Lässt du auch immer mehr Nahrungsmittel weg, weil du dich nicht wohl fühlst? Tappst du dennoch noch im Dunkeln welche Nahrungsmittel genau du nicht verträgst? Es gibt eine Lösung herauszufinden welche es sind.
Ich habe jahrelang dies und jenes weggelassen, weil ich nicht wußte was mir schadet und auch nicht wirklich bei allem darauf kam was mir schadet oder eben nicht. Warum? Weil nicht alle Nahrungsmittelunverträglichkeiten sich gleich, sofort oder nach einer halben Stunde mit Symptomen zeigen sondern erst teilweise 10 bis 72 Tage später und dann auch eher schleichend. Wie soll man da noch wissen welches der hunderte von Nahrungsmitteln der Auslöser war? Schwer bis unmöglich. Ich habe mit Versuch und Irrtum und Weglassen schon sehr viel herausgefunden, aber eben nicht alles. Ich habe dann in der Vergangenheit immer wieder neue Nahrungsmittel verdächtigt der „böse Auslöser“ zu sein und bin oft auch verzweifelt, weil dann die Maßnahmen die ich traf nichts brachten. Die gute Nachricht ist, dass es nicht so sein muß, dass man im Dunkeln tappt, oft mit seinen Versuchen verzweifelt und immer mehr und mehr Nahrungsmittel weglässt, aus Angst wieder etwas Falsches zu essen und sich dann wieder schlecht zu fühlen. Man kann etwas tun und sich die Labordiagnostik die heute existiert zu Nutze machen, man muß es nur wissen.
Man kann sich relativ einfach auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten testen lassen.
Getestet wird im abgenommenen Blut auf Immunglobuline (Ig), d.h. Abwehreiweißstoffe, und zwar auf die mit der Bezeichnung IgG4, d.h. Immunglobuline der Untergruppe(=Subklasse) „G“ und zwar im Detail der Struktur „4“, wobei die Immunglobuline der Subklasse G mit G1, G2, G3, G4 nach ihrer Bindungslänge und der Anzahl der Bindungen einfach durchnummeriert wurden. Wer zum Aufbau der Immunglobuline mehr wissen möchte, bitte unter folgendem Link nachschauen IgG-Subklassen als Laborwert (med4you.at). Für uns ist hier nur wichtig zu wissen, dass es körpereigene Abwehreiweißstoffe gibt und diejenigen, die uns interessieren die Bezeichnung lgG4 haben. Diese reagieren mit „Abwehr“ auf Eindringlinge in unseren Körper von denen sie die Information haben, dass diese schädlich sind. Die Bildung von IgG4 erfolgt als Antwort auf Nahrungs- und Umweltantigene, allerdings nur bei Langzeitexposition. Im Bluttest macht sich dies dadurch bemerkbar, dass lgG4- Werte in Kontakt mit einem Nahrungsmittel höhere Werte aufweisen als beim Durchschnittsbürger. Im Umkehrschluß kann man dann folgern, dass die Nahrungsmittel bei denen erhöhte lgG4 Werte vorliegen für das Blut desjenigen, dem es abgenommen wurde, eine allergische Reaktion hervorrufen. (Ob diese von dem Nahrungsmittel selbst kommen oder von Verunreinigungen derselben mit Antibiotika, Schimmel, Mykotoxinen, Pestiziden, Insektiziden, Fungiziden oder anderen Chemikalien lässt sich daraus nicht ableiten.
So, jetzt wissen wir grob was beim Test abläuft. Jetzt ist die Frage: Wo kann man diesen Test erhalten? Wer nimmt einem das Blut ab und lässt das Blut auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten testen?
Es gibt 3 Möglichkeiten zu einem solchen Tests zu kommen:
- Man bittet seinen Hausarzt um einen solchen Test. Der Vorteil ist, man kennt den Hausarzt und denjenigen der das Blut abnimmt, der Nachteil ist, dass nach meiner Hausärzte diesen Test teilweise nicht einmal kennen und nicht wissen welche Labore die Tests durchführen und somit die Tests ihren Patienten auch nicht vorschlagen. Warum sie ihn den Patienten nicht vorschlagen wenn sie über deren Existenz Bescheid wissen ist mir ein Rätsel. Solltest du diese Variante wählen mußt du deinem Arzt a) sagen was du genau willst: „einen Nahrunsgmittelunverträglichkeitstest lgG4“ und keinen Allergietest (obwohl der auch nicht schlecht ist, wenn du noch keinen Blutallergietest gemacht hast) bei dem auf lgE getestet wird und b) solltest du wissen welche Labore in deinem Land den Test durchführen. Dein Hausarzt kann dann wählen an welches Labor er die Proben schickt. Oder besser noch: Du wählst vorher und bittest den Arzt die Proben an das von dir genannte Labor zu schicken.Für Deutschland sind dies folgende Labore:
Ganz Immun Diagnostics www.ganzimmun.de ; Der Nahrungsmittelunverträglichkeitstest heißt dort AllergoScreen Basic (89 Nahrungsmittel), AllergoScreen Veggie (223 Nahrungsmittel) oder AllergoScreen Premium (267 Nahrungsmittel). Nähere Infos allerdings leider nur für Ärzte sind unter folgendem Link IgG-Tests | Nahrungsmittelunverträglichkeit – unsere Laborleistungen (ganzimmun.de) zu finden.Synlab als: Labor München Zentrum: Startseite (labor-muenchen-zentrum.de)Zur Info: Ärzte in Österreich können die Proben auch an die deutschen Labore schicken.Solltest du noch weitere zu empfehlende Labore kennen in denen man Deutsch, Englisch, oder Französisch- oder Holländisch spricht, sag mir Bescheid, dann ergänze ich die Adressen und Links dazu in diesem Artikel. - Man macht sich zu einem Arzt auf, der aufgeschlossen für Anfragen auf Serviceleistungen seitens des mündigen informierten Patienten ist UND der weiß bei welchen Labors solche Anfragen gestellt werden können. Tipp: Einfach mal nach Ärzten googlen, die auf ihrer Homepage angeben Partner von z.B. GanzImmun zu sein oder auf der Seite von GanzImmun nach deren Partnern suchen
- Man macht sich zu einem Labor auf, welches eine Blutabnahme macht und den Test durchführt OHNE Arztüberweisung.
In Österreich geht das in Wien: Bei Synlab unter SYNLAB: Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten: Unter der Bezeichnung „I4EATP Eat plus“ (Nahrungsmittelspez.IgG 4); es werden 261 Nahrungsmittel auf deren Unverträglichkeit getestet Kostenpunkt Stand 2023-02: 271,82€ - Man bestellt ein Testkit über das Internet, schickt es mit genommener Probe ein und erhält direkt vom Labor die Auswertung, ohne Umweg einen Arzt. Es gibt folgende deutschsprachige Seiten auf denen man einen solchen Test bestellen kann:Bei Cerascreen unter Lebensmittelallergie & Reaktion des Immunsystems testen | cerascreen; hier werden allerdings sowohl Allergien (Testung lgE auf 26 Nahrungsmittel) als auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten getestet; Kostenpunkt: 99€
In Deutschland:
Bei Kiweno unter Dein verlässlicher Unverträglichkeitstest * für zuhause | kiweno, wobei 81 der häufigsten Nahrungsmittel getestet werden. Kosten: 119€ Vorteil: viele häufige Nahrungsmittel sind abgedeckt; Nachteil: Was mir fehlt ist beispielsweise der Test auf Casein als Milchbestandteil, denn man kann auch auf Lactoalbumin und Lactoglobulin keine Unverträglichkeit aufweisen wohl aber auf Casein schon. Das käme bei diesem Test nicht heraus. Auch fehlen mir bei diesem Test bei den Nüssen die Paranüsse und die Kürbiskerne.Bei Lykon unter FOOD REACTION TEST – Nahrungsmittelunverträglichkeitstest – LYKON; Es werden 95 Nahrungsmittel getestet.
Aus meiner Erfahrung kann ich nur von den Bluttests sprechen, bei denen mir Blut abgenommen wurde und wobei dieses von den Laboren Ganz Immun Diagnostics und Labor München Zentrum (eine Synlab Fa.) (Das waren bei mir 2018 178 Nahrungsmittel) analysiert wurde. Mit den über Internet bestellten Tests habe ich keine Erfahrung. Aus den Informationen im Internet ist ersichtlich, dass diese nicht so umfangreich sind wie die Analysen von Ganz Immun Diagnostics und dem Labor München Zentrum.
Es gibt Stimmen, die behaupten, dass die Nahrungsmittelunverträglichkeitstest nur eine Abzocke sind und nichts bringen. Nach meiner Erfahrung bringen sie etwas. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich auch sagen, dass die Aussage, dass der Test einfach nur anzeigt was man die letzten Tage gegessen hat nicht stimmt. Nachdem ich mehr als 10 Jahre kein Gluten mehr gegessen hatte zeigte der Test noch immer einen erhöhten Wert bei Gluten auf. Auch bei anderen Nahrungsmitteln, die ich noch nie konsumiert hatte oder auch schon jahrelang weggelassen hatte, weil ich sie schon damals nicht vertrug wies der Test erhöhte Werte auf. Falsch positive Werte kann ich aufgrund meiner Erfahrung jedoch nicht ausschließen. Der lgG4 Test weist erhöhte Werte auf, wenn man bestimmte Nahrungsmittel nicht verträgt und diese kürzlich konsumiert hat. Da kann es auch mal sein, dass der IgG4 Wert größer wird als die Testskala lang ist. Der Wert zeigt auf jeden Fall an, auf welche Nahrungsmittel das Immunsystem reagiert. Dies ist für mich die essentielle wertvolle Information. Denn wenn ich nicht weiß weshalb mein Immunsystem aus dem Gleichgewicht gekommen ist, ist es am besten ALLES zu meiden, was das Immunsystem stört oder stören könnte.
Unverträgliche Nahrungsmittel sind ein Bestandteil davon. Natürlich muss jedem klar sein, dass dieser Test bzw. das danach folgende Weglassen der Lebensmittel, auf die das eigene System reagiert, kein Allheilmittel darstellt, und dass neben den Nahrungsmitteln andere Faktoren für das Unwohlsein verantwortlich sind. Sicher ist, dass das Weglassen von Nahrungsmitteln, die mit dem Test als unverträglich diagnostiziert wurden den Körper ein großes Stück weit entlastet.